Projektgebiet
Innerfavoriten

Das Stadterneuerungs-Programm WieNeu+ startete 2021 in Favoriten. 

Das Projektgebiet umfasst das Grätzl zwischen Landgutgasse und Inzersdorfer Straße sowie zwischen Triester Straße und Laxenburger Straße. Hier wohnen rund 35.000 Menschen.
Mit WieNeu+ werden in Innerfavoriten innovative Lösungen als Pilotprojekte getestet, die für die ganze Stadt Vorbildwirkung haben. Ausgehend von 2 bereits laufenden Blocksanierungen des wohnfonds_wien wird der Gebäudebestand im WieNeu+-Gebiet Innerfavoriten weiterentwickelt und fit für die bevorstehenden Herausforderungen gemacht. Gleichzeitig wird auf diese Weise das Grätzl insgesamt aufgewertet. 
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Projekte und Aktivitäten

Gebäude & Energie

AnergieUrban Leuchttürme

Das Projekt AnergieUrban Leuchttürme hat sich zum Ziel gesetzt, Anergie-Netze (Niedertemperatur-Netze) mit Erdwärmesonden als saisonale Energiespeicher und erneuerbaren Energieträgern umzusetzen. Damit sollen Wohn- als auch Geschäftsräume beheizt oder moderat gekühlt werden.

Im Zuge des Projekts stellte sich heraus, dass das gesamte WieNeu+ Gebiet mit erneuerbarer Energie und Abwärme sowie der Wärmespeicherung im Erdboden mittels Geothermie-Sonden versorgt werden könnte. 

Um rechtliche, organisatorische und sozioökonomische Rahmenbedingungen für derartige Anergie-Netze zu klären, ermittelt ein Konsortium 2 konkrete Bauvorhaben.
Das Konsortium besteht aus:
  • Österreichische Gesellschaft für Umwelt und Technik (ÖGUT)
  • Technische Universität Wien (TU Wien)
  • Geologische Bundesanstalt (GBA) im Auftrag der Stadt Wien - Energieplanung (MA 20)
  • Österreichischer Städtebunds 
  • Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie (BMK) 
In Innerfavoriten wird darüber hinaus untersucht, wie Anergie-Netze und Fernwärme einander ergänzen können. Das Projekt trägt maßgeblich dazu bei, das Heizen und Kühlen in Wien fossilfrei zu machen. AnergieUrban Leuchtturmprojekte
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Energiegemeinschaften aus erneuerbaren Energien

Für das Thema Energiegemeinschaften aus erneuerbaren Energien interessieren sich gleich mehrere Projektpartner*innen.
 
Wien Energie erarbeitet hierzu ein Konzept, wie Mieter*innen mehrerer Gebäude mit einer Grätzl-Photovoltaikanlage (PV) Energiekosten sparen können.

Idealerweise schließen sich dabei unterschiedliche lokale Nutzer*innen wie Gewerbe, Bewohner*innen oder Schulen zusammen, um produzierte Energie möglichst effizient vor Ort zu nutzen. Da es erst seit dem Sommer 2021 die rechtliche Grundlage für erneuerbare Energiegemeinschaften gibt, ist hier noch viel Pionierarbeit zu leisten. So funktionieren Energiegemeinschaften
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Österreichisches Siedlungswerk (ÖSW) 

Das Österreichische Siedlungswerk ist mit 2 Liegenschaften bei WieNeu+ vertreten, eine 3. ist in der Konzeptionsphase. Die Standorte Neilreichgasse 9 und Karmarschgasse 20 werden thermisch-energetisch saniert und mit Photovoltaikanlagen samt Speichermedium für eine alternative Energiegewinnung ausgestattet. Auch das Thema Energiegemeinschaften wird im ÖSW-Konzern derzeit intensiv geprüft und bearbeitet, mit dem Ziel, den Bewohner*innen günstigeren Strom aus erneuerbaren Energien anbieten zu können. 
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"Da geht no was…"

Unter dem Namen "Da geht no was…" beschäftigt sich die Stadt Wien - Technische Stadterneuerung (MA 25) mit den Einsparpotenzialen bei der Haustechnik. Eine gut eingestellte Haustechnik steigert die Energieeffizienz der Heiz- und Energiesysteme von thermisch-energetisch sanierten Wohngebäuden und trägt damit zu den Klimazielen bei. 

Im Rahmen des Projekts "Da geht no was…" werden Heizungsanlagen von 5 Liegenschaften in Innerfavoriten geprüft, wie sie theoretisch effizienter gemacht werden können. Konkret handelt es sich um Liegenschaften des Österreichischen Siedlungswerkes, der BWS Gemeinnützige allgemeine Bau-, Wohn- und Siedlungsgenossenschaft (BWSG) und von Wiener Wohnen. Gewünscht ist, dass nachher die Ergebnisse auch in der Praxis umgesetzt werden. Alle Infos
Folder "Da geht no was! Optimierung von Heizungsanlagen im Bestand" (873 KB PDF)
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Fassadenbegrünung Wiener Wohnen

Wiener Wohnen beschäftigt sich im Rahmen von WieNeu+ unter anderem mit dem Thema Fassadenbegrünung. In der Buchengasse 137 wird die Südfassade begrünt. Es werden mehrere Möglichkeiten für eine Bepflanzung getestet, um zu sehen, was sich bewährt und in anderen Gemeindebauten ebenfalls umgesetzt werden kann. Gleichzeitig werden Sitzgelegenheiten errichtet, die im Sommer ein schattiges Plätzchen zum Verweilen bieten. Fassadenbegrünung Pilotprojekte 
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G'mischter Block

Das Beispiel des G'mischten Blocks zeigt, wie aus dem Dialog mit den Eigentümer*innen ein Konzept mit Mehrwert für Bewohner*innen und Grätzl entstehen kann. 

Wo bis Juli 2021 noch eine Garage stand, wird in den nächsten Jahren ein vielfältiges Projekt mit 75 Wohnungen, Büros, einem Kindergarten und einem Veranstaltungsraum entstehen. Mietbare Gemeinschaftsräume auch für externe Veranstaltungen ermöglichen ein nachbarschaftliches Miteinander. Damit soll sich bis 2023 ein neuer Grätzl-Treffpunkt entwickeln. Gekrönt wird das Ganze von begrünten Fassaden. G'mischter Block Dampfgasse / Jagdgasse / Hasengasse 
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Kreislauffähige Sanierung (Sedlak)

Die Van der Nüll Gasse 22 - ein Bestandsobjekt der Sedlak Immobilien - wird saniert und es soll der Praxistest gestartet werden. Erstmals wird ein Gebäude im Sinne der EU-Taxonomie kreislauffähig saniert. Unter Berücksichtigung der technischen Bewertungskriterien, die im Juni 2023 von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurden. 

Voraussetzung für die Verwirklichung der taxonomiekonformen Sanierung ist die Erfüllung des Umweltziels  „Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft“, ohne dabei gleichzeitig einem der anderen 5 Umweltziele einen bedeutenden Schaden zuzufügen (DNSH-Kriterien = Do no significant harm).  

Im Vorfeld wurde gemeinsam mit Digital Findet Stadtein Konzept erarbeitet, in dem die Vorgehensweise anhand eines klassischen Sanierungsprozesses skizziert und ausgearbeitet wurde.

Das Gebäude ist ein Gründerzeithaus aus dem Jahr 1885 und wurde bereits mehrfach saniert. Nach einer ersten Studie sollen hier 10 neue Wohnungen und 2 Studios auf einer Fläche von 1650 m² entstehen (1150 m² Bestand, 500 m² Aufstockung). Bauherr ist die SEDLAK Immobilien GmbH, Planung und Bauausführung erfolgt durch die DI Wilhelm SEDLAK GmbH. Begleitet wird das Projekt durch die SCALE Umweltberatung GmbH.

Der Projektfortschritt kann hier mitverfolgt werden:  https://www.sedlak.co.at/pilot-kreislauffaehige-sanierung

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Öffentlicher Raum

Quellenplatz

Der Quellenplatz soll in den nächsten Jahren umgestaltet werden. Die Stadtteil-Expert*innen der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) haben sich dazu im Sommer und Herbst 2021 dem Quellenplatz und den Menschen, die ihn täglich besuchen, auf außergewöhnliche Weise genähert. Sie haben sich mit 5 großen Sinnesorganen ausgestattet auf den Platz gestellt und die Menschen zum Beispiel gefragt: "Wie schmeckt der Quellenplatz? Wie riecht der Quellenplatz?" So haben sie Antworten bekommen, was die Menschen am Quellenplatz wahrnehmen und wozu sie ihn nutzen. Im Gespräch mit vielen Menschen sammelte die GB* unterschiedliche Eindrücke und Stimmungsbilder. Die Ergebnisse sollen in künftige Planungen einfließen. Quellenplatz neu? Da schau' her!

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Mikroklima-Analyse

Für das Wohlergehen des Menschen spielt das Klima am Platz eine wichtige Rolle. Eine Mikroklima-Analyse soll hier bereits am Anfang der Planungen wichtige Hinweise liefern, wo sich Orte am Quellenplatz und im gesamten WieNeu+ Gebiet befinden, die von großer Hitze belastet sind. Das gibt Aufschlüsse darüber, wo etwa Begrünungen besonders effizient die Umgebung kühlen würden.
 
Federführend ist dabei ist die Stadt Wien - Umweltschutz (MA 22). Das Thema städtische Hitzeinseln beschäftigt die MA 22 schon länger. Mehrere Maßnahmen dagegen sind in einem eigenen Plan beschrieben, dem Urbane Hitzeinsel-Strategieplan
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Supergrätzl

Mit dem Pilotprojekt für ein erstes Supergrätzl in Wien wird das Gebiet im Bereich zwischen Gudrunstraße, Leebgasse, Quellenstraße, Neilreichgasse verkehrsberuhigt, grüner und kühler. 

Auf vormaligen Durchzugsstraßen werden die Aufenthaltsqualität für Bewohner*innen erhöht und Maßnahmen gegen die Auswirkungen des Klimawandels umgesetzt. Dieses Grätzl eignet sich sehr gut, da es stark von Hitze belastet ist und sich gleichzeitig viele Bildungseinrichtungen darin befinden, die von einer Verkehrsberuhigung profitieren werden. Außerdem ist es sehr dicht besiedelt und braucht deswegen mehr Freiräume im direkten Wohnumfeld. Die Zufahrt zu Hauseingängen und Garagen ist weiterhin möglich. Einsatzfahrzeuge und Müllabfuhr können ungehindert zufahren. WieNeu+ kooperiert eng mit dem Projekt.
 
Das Wiener Supergrätzl wurde durch die Superblocks in Barcelona inspiriert und baut auf Forschungs- und Innovationsprojekten auf, die unter Teilnahme der Stadt Wien in den Jahren 2018 bis 2021 durchgeführt wurden. 
Wiens erstes Supergrätzl in Favoriten

Soziale Nachbarschaft & Grätzlentwicklung

Kreislaufwirtschaft leben

Kreislaufwirtschaft ist das Trendthema der Zukunft, weil ein schonender und intelligenter Umgang mit Ressourcen viele Vorteile bringt und insgesamt einen Beitrag zum Klimaschutz darstellt. 

Was sehr abstrakt eher mit der Bauwirtschaft in Verbindung gebracht wird, ist ganz einfach auch im alltäglichen Leben unterzubringen, wenn es nämlich heißt: reparieren und tauschen statt wegwerfen. Auch dazu hat WieNeu+ mehrere Veranstaltungen im 2. Halbjahr 2021 organisiert. 

Kleidertauschbörse

Bei einer  Kleidertauschbörse in der Gebietsbetreuung Stadterneuerung (GB*) konnten  die Besucher*innen altes Gewand mitbringen und gegen neues Gewand eintauschen. Kaffee und Kuchen im Innenhof der GB* regten zudem den Austausch von Gedanken unter den Teilnehmer*innen an. 150 Menschen besuchten die Veranstaltung im Lokal der GB* in der Quellenstraße.

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Rad-Repair-Cafe

Die Rad-Repair-Workshops kamen vor allem bei Kindern und Jugendlichen gut an. Dazu hat die Lenkerbande an 4 Nachmittagen in den Parks im Gebiet die Fahrräder der Kinder wieder in Schuss gebracht. 
Lenkerbande
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#wohnstraßenleben

Zum Tag der Wohnstraße am 24. September 2021 veranstaltete WieNeu+ in der Wohnstraße Pernerstorfergasse ein sogenanntes #wohnstraßenleben.
 Am Tag der Wohnstraße sollen in ganz Wien möglichst viele Wohnstraßen gemäß ihrer Widmung als gemeinschaftlicher Lebensraum genutzt werden. 

Ziel dieses Tages ist es, auf die tatsächliche Funktion einer Wohnstraße aufmerksam zu machen, nämlich, dass Menschen sich auf der Straße aufhalten und Kinder dort auch spielen dürfen. 

Damit es dabei sicher bleibt, darf in einer Wohnstraße nur Schrittgeschwindigkeit gefahren werden. Außerdem darf man durch eine Wohnstraße nicht einfach durchfahren, sondern nur zu Garagen und Parkplätzen zu- oder abfahren.

Um der Pernerstorfergasse Leben einzuhauchen, gab es mehrere Angebote für die Menschen: kaputte Geräte und Fahrräder wurden repariert, die Caritas hat gekocht, die Volkshilfe hat auf das Thema Kinderarmut aufmerksam gemacht, die Wirtschaftsagentur hatte ein Spiel zum Thema Künstliche Intelligenz & Musik dabei und auch von der angrenzenden Musikschule gab es ein Ständchen. 
Wohnstraßenleben 

Projekte für Kinder und Jugendliche

Wenn Sie mehr über eines der beschriebenen Projekte erfahren möchten, folgen Sie dem jeweiligen Link oder kontaktieren Sie das WieNeu+ Team.
 

FORSCHUNGSFEST

Die Wirtschaftsagentur Wien hat im Herbst 2021 mit ihrem Forschungsfest on Tour auch im WieNeu+ Grätzl haltgemacht. 

2 Wochen lang konnten sich Kinder und Jugendliche zu neuen Technologien aus Wien und zu Berufen in diesen Bereichen informieren.
 

BILDUNGSGRÄTZL

Das Format "Bildungsgrätzl" vernetzt verschiedene Bildungseinrichtungen in einem Grätzl, um so ein noch vielfältigeres und treffsichereres Angebot zu bieten. 

Auch im Triesterviertel im 10. Bezirk hat sich ein Bildungsgrätzl gebildet. Dort haben sich die Bildungseinrichtungen mit dem Thema "Kinder- und Jugendmobilität" auseinandergesetzt und wo sich diese sicher auf den Straßen im Triesterviertel bewegen können. Herausgekommen ist ein Plan, der beispielsweise zeigt, wo viel befahrene Straßen sicher überquert werden können, weil dort eine Ampel oder ein Zebrastreifen vorhanden ist. Aber nicht nur das: Der Bildungsgrätzlplan zeigt auch, wie manche Bereiche im Triesterviertel schöner und sicherer gestaltet werden können. Einige der erarbeiteten Vorschläge sollen in den nächsten Jahren umgesetzt werden. 
Kinder- und Jugendmobilität im Bildungsgrätzl Triesterviertel (2 MB PDF)